Neubau im Vogelpark Ambigua geplant

19.01.2017

Eine Ferien- und Auffangstation für Vögel soll entstehen

Mit der 2018 in Kraft tretenden Verschärfung des Tierschutzgesetzes werden noch mehr exotische Vögel ein neues Zuhause benötigen. Der Vogelpark Ambigua in Zeihen hat letztes Jahr 60 solcher Vögel aufgenommen. Viele weitere werden in diesem Jahr folgen.

Im letzten Jahr hat der Vogelpark Ambigua in Zeihen rund 60 beschlagnahmte Vögel von Bund, Kanton und Privatpersonen aufgenommen und steht nun bei einer Anzahl von 320 Vögeln. Da das ab 1. September 2018 in Kraft tretende neue Tierschutzgesetz massiv verschärfte Richtlinien vorsieht, dürfte sich die Zahl der beschlagnahmten Vogelarten in Zukunft deutlich erhöhen. Dies ist auch dem Betreiber des Vogelparks Ambigua, Rolf Lanz, bekannt: «Wir haben zwar mit den momentanen Verhältnissen noch Platz für weitere 100 bis 140 Vögel», sagt er, fügt aber an: «Irgendwann ist auch dieser Platz aufgebraucht.»

«Es kann nicht sein, dass wir einen Vogel nach dem anderen aufnehmen, aber keine finanzielle Unterstützung erhalten», erklärt Rolf Lanz.
«Es kann nicht sein, dass wir einen Vogel nach dem anderen aufnehmen, aber keine finanzielle Unterstützung erhalten», erklärt Rolf Lanz.

Auf das Jahr 2019 plant Lanz deshalb einen Ausbau seines Vogelparks in Form einer Ferien- und Auffangstation. Ein zweistöckiges Gebäude mit Büroräumlichkeiten, drei bis vier Ferienvolieren, acht bis zehn Einzelvolieren und eine Grossraumvoliere schweben dem Besitzer vor.

Der Plan auf 450 Quadratmetern Fläche steht, nur das Geld fehlt noch. «Ich bin in Gesprächen mit dem Kanton, dem Bund und zwei bis drei Privatpersonen bezüglich Finanzierung», erklärt Lanz. «Wenn das Geld da ist, gebe ich am nächsten Tag die Baueingabe ein», sagt er lächelnd.

Brauchen finanzielle Unterstützung

Auch wenn Lanz die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Kanton, Bund und speziell dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sehr schätzt, ist eine finanzielle Unterstützung unabdingbar. «Es kann nicht sein, dass wir einen Vogel nach dem anderen aufnehmen, aber keine finanzielle Unterstützung erhalten.» 

Zwar ist es Lanz überlassen, ob und welche Vogelarten er aufnehmen möchte. Trotzdem lässt es ihn natürlich nicht kalt, wenn Vögel, nur in einer Kartonschachtel verpackt, vor der Türe stehen und vom Besitzer weit und breit keine Spur ist. Die «eingepackte » Tiere haben im Vogelpark ein neues Zuhause erhalten. Zum Glück sei ein solch drastisches Beispiel nur eine Ausnahme.

Häufiger erhält Lanz Vögel, die von Bund oder Kanton beschlagnahmt wurden. Die Gründe dafür erfährt Lanz jeweils nicht. Er vermutet aber, dass «die Hälfte Vögel sind, welche aufgrund der verschärften Richtlinien nicht mehr artgerecht gehalten werden können und die andere Hälfte aufgrund aufgebrachter Anwohner abgegeben werden müssen.»

Aktuell ist der Vogelpark bis am 18. März geschlossen. Es werden in dieser Zeit einige Arbeiten erledigt. Beispielsweise die Vergrösserung des Kiosks, die Neugestaltung des Eingangs und die Einrichtung eines Souvenirshops. Grösste Priorität hat für Lanz aber das schnelle Finden von Geldgebern für den geplanten Neubau.

Text/Foto: Stefan Salzmann, NEUE FRICKTALER ZEITUNG

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