Ein Jubeljahr mit Weichen für die Zukunft

20.06.2019

Vom Dorfbeck zum Café mit Bäckerei und Confiserie

Madeleine und Markus Kunz sind stolz auf ihre Firmengeschichte.
Madeleine und Markus Kunz sind stolz auf ihre Firmengeschichte.

95 Jahre Bäckerhandwerksgeschichte, davon 50 Jahre in Frick, schreibt das Familienunternehmen Kunz schon. Seit 1987 führen es in dritter Generation Markus und Madeleine Kunz. Ein Rückblick mit Ausblick. Und auch ein Moment zum Innehalten und zum Feiern.

«Ich hätte mir auch vorstellen können, Förster oder Journalist zu werden», sagt der Mann, dem die Liebe zum Bäcker-Handwerk mit in die Wiege gelegt worden ist und der bis heute aus grosser Überzeugung sagt: «Mein Beruf ist zugleich auch mein Hobby. Ich muss nicht, ich darf zur Arbeit gehen.» Markus Kunz ist zusammen mit seinen drei Schwestern quasi in der Backstube gross geworden. Seine Eltern Olga und Emil Kunz-Wirth führten in der baselbieter Gemeinde Aesch eine Bäckerei-Konditorei. Das bereits in der zweiten Generation. Begonnen hat die Familiengeschichte Kunz rund um das Backhandwerk im Jahre 1924. Die Grosseltern von Markus Kunz, Emil und Marie Kunz-Fetz, eröffneten damals die Dorfbäckerei in Magden. Sechs Jahre später verlegte die Familie ihr Firmendomizil nach Aesch.

Eine grosse Veränderung, inklusive Umzug stand dann 1968 an. Olga und Emil Kunz übernahmen die Fricker Bäckerei-Konditorei von Irma Herzog. Bis heute ist das Haus an der Hauptstrasse in Frick ein wichtiges Herzstück des Unternehmens. Hinter der grossen Schaufensterfront ist fast täglich Markus Kunz zu beobachten, wie er in grossen Töpfen rührt. Seit 18 Jahren widmet er sich seiner grossen Leidenschaft, dem Kreieren und Herstellen von Konfitüre. Mittlerweile sind es bereits über 400 verschiedene Sorten. Durch zahlreiche Fernsehauftritte, Auszeichnungen und Medienberichte haben sie Markus Kunz und damit auch seinem Unternehmen zu schweizweiter Bekanntheit verholfen.

Zurück aufs Land

Nochmals bezugnehmend auf seine Berufswahl – «die war ja eigentlich klar, in die bin ich reingewachsen» – blickt Markus Kunz auf eine spannende Konditor-Confiseur-Lehre in Davos und später auf fünf lehrreiche Jahre mit Meisterprüfung in Interlaken bei der Konditorei «Schuh» zurück. In Interlaken hat er auch seine Frau Madeleine kennen und lieben gelernt. Die beiden sind zusammen 1985 nach Frick gezogen. Zwei Jahre später übernahmen sie die elterliche Bäckerei- Konditorei.

Zu diesem Schritt erklärt Markus Kunz: «Ich war mir zuerst gar nicht so sicher, ob ich nach Frick zurückkommen möchte. Als Konditor-Confiseur bewegte man sich damals eher in einem Luxussegment. Auf dem Land war der Bäcker mehr gefragt.» Heute weiss er, dass die Heimkehr die richtige Entscheidung war.

Die Veränderungen

50 Jahre sind es nun schon, seit die Bäckerei-Konditorei Kunz zum festen Bestandteil an der Fricker Hauptstrasse gehört. Erste grosse Baupläne wurden 1988 mit einem Gesamtumbau sowie einem Produktionsanbau umgesetzt. Filialen in Stein, Gipf-Oberfrick und Eiken kamen nach und nach dazu. Den ganz grossen Schritt wagten Madeleine und Markus Kunz, als sie 2003 zusätzlich zur Bäckerei und Konditorei ein Café eröffneten. Und schufen damit einen neuen Treffpunkt für die Region. Die Filialen in Stein und Eiken sind ebenfalls mit einem Café ausgestattet.

Formen und Gestalten, Neues kreieren und ausprobieren und das mit Leidenschaft: Markus Kunz ist in seinem Schaffen ein Umtriebiger. Sich auf dem Bewährten auszuruhen liegt ihm nicht. Er setzt auf gute Qualität, traditionelle Handwerkskunst und wo möglich eine regionale Wertschöpfung. Und dabei auch immer ein sehr hoher Anspruch auf sehr gute Produkte. «Die Branchenpreise ‹Marktkieker & die Bäckerkrone› wurden uns vorab verliehen, weil wir den Berufskollegen gezeigt haben, dass es auch an ländlicher Lage möglich ist, ein ‹Premium-Sortiment› erfolgreich zu führen. Markus Kunz verhehlt nicht, dass die verschiedenen Geschäftsfelder seines Unternehmens mit Produktion, Bäckereien- Konditoreien und Cafés inklusive aller Mitarbeitenden manchmal auch ein schwieriger Spagat sei. Und wie gelingt der? «Das A und O sind dabei unsere Mitarbeitenden. Ohne sie könnten wir das alles gar nicht packen. » Stolz erzählt er, dass von den 82 Mitarbeitenden mehr als ein Drittel schon zwischen 10 und 30 Jahren im Unternehmen arbeiten.

Die Zukunft

«Wir sind seit fünf Jahren an der Nachfolgeregelung», macht Markus Kunz deutlich, dass die Zukunft des Betriebes ein wichtiges Thema ist, welches ihn und seine Frau Madeleine schon länger beschäftigt. Die beiden erwachsenen Kinder werden den Betrieb nicht übernehmen. Dass die Zukunft schon stückweise begonnen hat, macht der 63-jährige Kunz deutlich mit: «In diesem Jahr werden voraussichtlich wichtige Weichen gestellt! Unser Ziel ist es natürlich, dass die Qualität nach wie vor die Gleiche bleibt, die Mitarbeiter bleiben können und wenn möglich auch der Name bleibt.» Mehr möchte er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht verraten. Vielmehr freut er sich jetzt auf das Feiern von 95 Jahren Bäckereihandwerk Kunz, davon 50 Jahre in Frick. Gefeiert wird auch mit den Kunden. Und zwar mit verschiedenen Angeboten und Überraschungen während des nächsten halben Jahres.

Bericht und Foto: Susanne Hörth, NEUE FRICKTALER ZEITUNG

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