«Das hat uns noch ein bisschen Luft verschafft»

09.05.2020

«Knecht Schuhe» eröffnet am 12. Mai die Türen

«Wir sind überzeugt, dass wir für unsere Kundschaft, trotz der schwierigen Situation, attraktive Modelle ausgewählt haben», so Gerlinde Thommen (von links), Cécile Knecht und Coni Hugo.
«Wir sind überzeugt, dass wir für unsere Kundschaft, trotz der schwierigen Situation, attraktive Modelle ausgewählt haben», so Gerlinde Thommen (von links), Cécile Knecht und Coni Hugo.

Einen Monat später als geplant öffnet «Knecht Schuhe GmbH» in Frick erstmals seine Türen. Der Laden befindet sich am früheren Standort des Schuhhauses Frank, an der Hauptstrasse. Bekannte Gesichter und ein ganz neues Schuh-Sortiment wartet auf die Kundinnen und Kunden.

Cécile Knecht, Coni Hugo und Gerlinde Thommen sind im Endspurt der Vorbereitungen für die Premiere: der Eröffnung «ihres» eigenen Schuhgeschäftes. Eigentlich ein ungünstiger Augenblick für das Gespräch mit der Reporterin. Cécile Knecht sagt jedoch sofort zu. Der Optimismus der Kaisterin, die vor Kurzem nach Frick gezügelt ist, ist ansteckend. Keineswegs selbstverständlich. Denn als Nicole Frank Mitte September den zwölf Mitarbeiterinnen an den drei Standorten in Möhlin, Sissach und Frick mitteilte, dass das Schuhhaus Frank im Frühling 2020 für immer schliesst, sass der Schock auch bei der Belegschaft in Frick tief.

«Es hat nicht lange gedauert, da ist in mir der Entschluss gereift, es auf eigene Faust zu versuchen», sagte die gelernte Schuh- und Sportartikelverkäuferin im Dezember zur NFZ. Klar war für sie auch, dass sie den Schritt mit ihren beiden langjährigen Mitarbeiterinnen machen würde. Denn die drei Frauen harmonieren wie eine Familie. Die Eröffnung des Schuhgeschäftes war eigentlich auf Mitte April geplant. Der Lockdown also ein Rückschlag? «Nein», sagt Cécile Knecht. Und mit einem Lächeln verrät sie: «Das hat uns noch ein bisschen Luft verschafft.» Denn die Beschaffung der Sommerkollektion in der kurzen Zeit seit dem Entschluss war nicht einfach. Es galt auf Einkaufstour zu gehen und Händler anzufragen, was überhaupt für eine Auswahl an Sommerschuhen am Lager vorhanden sei. Dazu kam aufgrund der Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit dem Virus, dass die Schuhe nicht anprobiert werden konnten. «Normalerweise schlüpfe ich in Grösse 37. Jetzt mussten wir die Schuhe aufgrund von Bildern auswählen und den Einkauf dann aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden», erklärt Knecht. «Wir sind überzeugt, dass wir für unsere Kundschaft, trotz der schwierigen Situation, attraktive Modelle ausgewählt haben.» Dabei fällt auf, dass Cécile Knecht immer wieder von «wir» spricht, heisst die Entscheide gemeinsam getroffen werden.

«Wir sind happy …»

Das «wir» war Knecht schon seit Beginn wichtig. «Denn nur, wenn wir alle drei selbst von den Schuhen überzeugt sind, können wir sie gut verkaufen.» Auch wenn sie den Laden gerne früher aufgemacht hätten: «Wir sind happy, dass es jetzt am Dienstag los geht.» Trotz Konkurrenz durch den Online-Handel und zwei weiteren Schuhgeschäften in Frick (Dosenbach und Vögele Shoes) blicken die drei Frauen zuversichtlich in die Zukunft. «Sehr viele Kunden setzen auf Markenprodukte und Qualitätsschuhe. Diese wollen sie auch anprobieren und eine kompetente Beratung erhalten. Mit unserem Fachwissen, fairen Preisen und unserem fröhlichen Wesen holen wir die Kunden ab», ist Cécile Knecht überzeugt.

Weiterer Anbieter

Per 1. April wollte auch Dosenbach seine Filiale im Fricktal Center A3 eröffnen. Wegen dem Coronavirus gehen die Läden nun am 11. Mai auf. «Die verspätete Eröffnung hat keine Konsequenzen für das rekrutierte Personal; dieses wurden wie geplant in den Mitarbeiterstamm per 1. April aufgenommen. Das temporäre Ausbleiben des stationären Geschäfts wirkt sich natürlich negativ auf unseren Umsatz aus», schreibt das Unternehmen auf Anfrage.

Bericht und Foto: Bernadette Zaniolo, NEUE FRICKTALER ZEITUNG

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