18.05.2021
Fricktaler KMU von der Pandemie hart getroffen.
Während die Auftragslage gut ist, sorgen monatelange Lieferfristen und konstant steigende Materialkosten bei den Fricktaler Unternehmen der Baubranche und des Bau-Nebengewerbes für immer mehr Aufwand und Sorgen. Die NFZ unterhielt sich mit Vertretern der Branche und stellte fest, die Ursache ist bei allen die Gleiche.
Preisschwankungen am Markt sind sich die Einkäufer in den Fricktaler Firmen gewohnt. Doch was sie zurzeit erleben, sprengt den Rahmen. Alle von der NFZ befragten kleinen und mittleren Betriebe (KMU) der Baubranche und des Bau-Nebengewerbes sind mit einer aussergewöhnlichen Teuerung und massiven Verzögerungen bei der Material-Lieferung konfrontiert. Und für einmal ist die Ursache bei allen dieselbe: die weltweite Corona-Pandemie.
In der gegenwärtigen Pandemie zeigt sich noch akzentuierter als sonst, wie verf lochten und voneinander abhängig die weltweiten wirtschaftlichen Beziehungen heute sind und wie viele Zahnrädchen ineinandergreifen müssen, damit ein aus Komponenten unterschiedlicher Herkunft zusammengesetztes Produkt innert nützlicher Frist entstehen und verbaut werden kann.
Denn während in den meisten Ländern die kompletten Lockdowns wieder aufgehoben sind und die Wirtschaft ganz oder teilweise wieder hochgefahren wurde, wird der wochenlange Stillstand von Produktionsanlagen noch lange nachwirken. Es sind diese Nachwehen, die den KMU im Fricktal so zusetzen und die auch auf Seiten der Kundschaft viel Verständnis und Geduld erfordern.
Weder bei Brogle Schreiner Küchen in Wittnau, noch bei der Erne AG Bauunternehmung in Laufenburg geht man davon aus, dass die durch die verschiedenen Lockdowns entstandenen Produktionslücken schon bald wieder geschlossen sind. Dieser Auffassung ist man auch bei Rebmann Heizungen in Kaisten. Dort vermutet man sogar einen Zusammenhang zwischen einem Material, das nicht geliefert werden kann und dem massiven Einbruch im Flugverkehr. Bei der Firma Böller AG Holz- und Solarbau sieht man die Fortschritte, die die Holzbranche in den letzten zehn Jahren gemacht hat in Gefahr und bei Stöckli Gartenbau, ebenfalls in Frick, schaut man dem Containerpreis bei den Steinen beim täglichen Steigen zu.
In der Zwischenzeit heisst es, sich mit dem Unveränderbaren arrangieren. Terminpläne immer wieder anpassen, umorganisieren und mit den Kunden gemeinsam Lösungen finden – auch was die Verteilung der zusätzlichen Kosten betrifft. Bezeichnend für die Ausnahmesituation ist der Umstand, dass niemand weiss, wann das Ende des Tunnels erreicht sein wird. Weiterer Bericht
Bericht: Simone Rufli, NEUE FRICKTALER ZEITUNG
Fricktaler Bauhandwerk im Strudel der globalen Wirtschaft – zusätzlicher Bericht Website BAUHANDWERK
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